You are currently viewing Stadien eines Krampfanfalles

Was für uns aussieht wie ein zufälliges und nicht koordinierbares Ereignis, kündigt sich in der Regel bereits Tage oder Minuten vorher an und ist nicht zufällig, sondern verläuft nach einem festen Schema.

Sicher sind die Stadien was die Faktoren Zeit und Intensität betrifft von Katze zu Katze unterschiedlich, gleich im Ablauf sind jedoch alle: (epileptische) Krampfanfälle.

Stadium eins: Prodromalstadium

Im Prodromalstadium zeigen an Epilepsie erkrankte Katzen starke Abweichungen von ihrem normalen Verhalten. Sie werden in vielen Fällen unruhig, sind merklich schreckhaft, ängstlich, aggressiv und/oder kommunizieren viel mit ihren Menschen. Dies kann Minuten vor einem Anfall, jedoch auch Tage im Vorfeld eintreten und dauern.

Bei Katie zeigt sich meist einen Tag vorher insbesondere die Aggressivität gegenüber Lilli, die Schreckhaftigkeit und ihr Drang zur regen Kommunikation mit uns. Wobei diese Anzeichen im Einzelfall schwer zu deuten sind und auch unabhängig von der Epilepsie auftreten.

Ob die Mädels nur etwas zu heftig toben oder es sich wirklich um einen Indikator des nahenden Anfalls handelst ist kaum auszumachen. Schreckhaft ist Katie den ganzen Tag. Bei jedem Knacks oder anderem lauteren Geräusch zuckt sie zusammen.

Stadium zwei: Aura

In diesem Zusammenhang beschreibt die Aura die ersten körperlichen Anzeichen eines bevorstehenden epileptischen Anfalls. Dabei weiten sich die Pupillen, Bewegungsstörungen treten auf und manche Vierpfötler erbrechen. Dies geschieht direkt und kurz vor dem Anfall.

Katie läuft in einem solchen Moment quer und unkontrolliert durch die Gegend. Völlig apathisch springt sie gegen Möbel und verletzte sich dadurch auch schon massiv. Dem geht ein Würgeversuch voraus, der jedoch scheitert.

Stadium drei: Iktus

Der eigentliche Anfall, der Iktus, kann von einigen Sekunden bis hin zu fünf Minuten andauern. Diese kurze Zeitspanne ist auch der Grund, weshalb ein Tierarzt akut gar nicht reagieren kann. Trifft dieser ein oder hat die Katze den Weg in die Klinik geschafft, befindet sie sich bereits im vierten Stadium.

Die bisherigen Anfälle die wir bei Katie miterleben mussten, dauerten gefühlt eine Ewigkeit. Geschätzt jedoch etwas um die drei Minuten, inklusive dem Rennen. Dabei verliert sie viel Urin, mal als Pfütze an dem Ort wo es begann und mal während des Rennens oder direkt während des Krampfes.

Stadium vier: Postiktale Phase

Die postiktale Phase ist das letzte Stadium eines epileptischen Anfalls. Typische Symptome sind nachweisbare neurologische Ausfälle wie starker Hunger, Zwangswandern, Blindheit, Verwirrtheit, Bewegungsstörungen und Aggressivität. Diese können Minuten, aber auch Tage anhalten.

Direkt nach einem Anfall nimmt Katie bis zu 200 Gramm Nassfutter zu sich. Am Stück. Sie läuft noch taumelnd zuerst zum Napf. Allerdings normalisiert sich ihr Hunger danach relativ schnell. Die restlichen Symptome können wir so gar nicht feststellen. Allerdings war Katie schon immer sehr unruhig und läuft permanent umher.

Fazit

Auch wein ein epileptischer Anfall bei der Katze und dessen Anzeichen zwar theoretisch in Stadien definiert werden kann, ist es real doch sehr schwer, diese zu erkennen und so vorgewarnt zu sein. Jedoch lohnt es sich, die Katze genau zu beobachten, um wenigstens eine art Gefühl dafür zu bekommen.

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Petra

Als der Verdacht der Diagnose Epilepsie kam waren wir alle erstmal geschockt. Bei dem Versuch Informationen fernab der ärztlichen Diagnostik zu erhalten, kam ich schnell an die Grenzen, da geballt und auf den Punkt gebracht im Netz nicht sehr viel vorhanden ist. Aus diesem Grund gibt es Epilepsie-Katzen: Begleite uns dabei die Diagnose zu verbarbeiten und damit zu leben.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Kerstin Dyck

    Es tut so wahnsinnig weh, wenn man ließt, dass so kleine unschuldige Wesen, sich mit so einem *sch…* quälen müssen.
    Da werde ich unsere Welt wohl nie verstehen

    Ich bewundere deinen Weg, mit der Situation umzugehen und für sie da zu sein.
    Nun schreibst du zusätzlich deinen Blog darüber. Er ist sehr gut geschrieben und wirklich informativ.
    Das Netz bietet zu diesem Thema für meinen Geschmack nicht sehr viel.

    Wieviele Besitzer hätten Ihre Katze an dieser Stelle abgegeben oder sonst etwas getan.
    Ich ziehe meinen Hut vor dir!

    1. Petra

      Katie abgeben? Vorher verzichte ich auf alles was ich habe, inklusive diverser Körperteile. Unvorstellbar. Zudem geht es ihr doch gut: Sie hat ein schönes Zuhause, Lilli, die beste Freundin der Welt und wir sehen auch zu, dass es ihr gesundheitlich und was den Spaßfaktor betrifft, an nichts fehlt.

      Danke für die Blumen! Vieles ist sehr fachlich, allein die Bedeutung zu googeln kostet sehr viel Zeit. Ich möchte das Thema gern verständlich erklären und Begriffe geläufig werden lassen. Allerdings ohne, dass wir alle ebenfalls anfangen Fachchinesisch zu sprechen. Nur verstanden werden muss es, da sind Katze und Mensch dann schon einen Schritt weiter und die Thematik ist nicht mehr ganz so angsteinflößend.

  2. Anette

    Hallo Petra,
    ich bin sehr dankbar für diesen blog „Stadien eines Anfalles“.
    Unser Kater Merlin hatte im April diesen Jahres seinen ersten Anfall nachts, wir haben gedacht, es sei eine Art Vergiftung.
    Gestern hatte der arme Kerl insges. 3 Anfälle, und da ich Epilepsie von Menschen her kenne, dachte ich, es wären nur Zuckungen.
    Du schreibst, dass eure Katie unkontrolliert und völlig apathisch gegen Möbel rennt, sich dabei auch verletzt. Genauso ist es bei unserem Merlin, es hat mich total geschockt, er verliert sämtliche Krallennägel, verliert Urin, einmal dachte ich, er erstickt in meiner Hand.
    Wir haben einem CT zugestimmt, da wir einen Tumor ausschliessen wollen, er ist schon blind und taub, evtl. steckt etwas dahinter.
    Danke für deine ausführlichen Bericht.
    Anette

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